Do It Youself - Inkubator


Bau eines Inkubators

Die nachfolgende Anleitung für einen Inkubator entstand aus einer Notlösung, da eine Eiablage schon erfolgte. Nach meinen theoretischen Zeitplan, diese jedoch erst in ein oder zwei Wochen erfolgen sollte. Es ist auch der erste Zuchtversuch, den ich nun nach vielen Jahren der Leopardgeckohaltung gewagt habe. Seit 2015 verwenden wir einen "Lucky Reptile Herp Nursery II - Inkubator". Für den Notfall ist diese Bauart nicht zu unterschätzen, denn durch sein kleinen Innenraum arbeitet er fast zuverlässiger als der "Herp Nursey II".   

 

 

Theorie & Praxis

 

Verpaart wurden jeweils ein Männchen mit zwei Weibchen. Bei allen vier Weibchen konnte man die Eibildung im Unterleib erkennen. Nur bei einem Leopardgecko war ich mir nicht so hundertprozentig sicher. Auch hielten sie sich ständig in ihren Wetboxen auf und liesen sich nur sehr selten blicken. Eine bereitgestellte Schale mit feuchtem Substrat aus Cocosfasern wurde auch schonmal umgegraben, was ein gutes Zeichen für eine baldige Eiablage sein könnte. Beim durchsuchen dieser Eiablageschale konnte ich jedoch keine Eier finden. Ein gutes Anzeichen einer baldigen Eiablage, sollte theoretisch auch das Einstellen der Aufnahme des Futters sein. Da ich jeden dritten Tag füttere und die Weibchen immer gierig fraßen, wiegte ich mich in guter Hoffnung, das es noch eine Weile dauern wird, bis es zur Eiablage kommt. Nach einer Fütterung stellte ich fest, das eines der Weibchen (bei dem ich mir nie so richtig sichher war, ob es überhaupt trächtig ist) der Hinterleib doch sehr dünn war. Alle anderen drei Weibchen sahen immer noch trächtig aus. Die bereitgestellten Eiablageschalen, waren bis dato noch unberührt gewesen. Aber interessehalber öffnete ich eine Wetbox und stellte zum erstaunen fest, das hier doch schon eine Eiablage erfolgt war. Obwohl von den vier Weibchen, drei immer noch tragend aussehen, fand ich in allen zwei Wetboxen jeweils vier Eier. Leider zu spät.

 

 

Retten, was noch zu retten war...

 

Von den acht Eiern sahen zwei noch gut aus. Nun war guter Rat teuer. Samstag Nachmittag... eine Betellung einer Wetbox würde nun zu lange dauern.

Heimchendosen hatte ich zum Glück noch einige, so wie Vermiculite als Substrat. Als Übergangslösung wurden die zwei Eier mit der halbbefüllten und dem leicht angefeuchteten Vermiculite, in die kühlste Ecke des Terrariums gestellt.  Eine Styroporbox hatte ich noch im Keller. Dann ab in den Baumarkt und eine kleine Wasserschale gekauft,welche genau in die Styroporbox past. Weiter zum Zoofachgeschäft und ein Heizstab in passender Größe mitgenommen.

 

Aus diesen und noch anderen Utensilien baute ich meinen ersten Inkubator nach der Aquarienmethode. Na ja, nicht sehr schön, aber den Umständen entsprechend zweckmäßig...

 

 

Die Styroporbox als Inkubator

Die Größe des Inkubator sollte sich nach der Anzahl der zu inkubierten Eier richten. In manchen Internetshops kann man solche Styroporboxen kaufen. Auch eine Nachfrage in einer Apotheke kann helfen.

Aus einem großen Deckel für eine Plastikschale für Grillen, schnitt ich ein Sichtfenster zu. In den Maßen etwas kleiner, wurde der Deckel der Styroporbox ausgeschnitten.

Um das Sichtfenster aufzukleben, wählte ich einen "Alleskleber", da Styropopr nicht jeden Kleber verträgt. Aber Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Dinge. Der Lösungsmittelzustaz im Leim eignete sich nicht. So mußte ich schnell umdenken und behalf mich mit Paketklebeband. Wer solch ein Sichfenster einkleben möchte, sollte unbedingt Silikonkleber für Styropor verwenden.

Eine Plasteschale befüllt mit Wasser, sollte den gesamten Boden der Box ausfüllen. Somit ist eine größere Wärmeabgabe möglich. Einmal aufgeheizt, braucht der Heizstab nicht so oft das Wasser wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Am Anfang dauert es natürlich eine Weile bis das Innere der Box aufgeheizt ist. Aber später kann man dadurch Stromkosten einsparen.


Den kleinsten Heizstab den ich finden konnte, welcher auch noch regelbar war und auch noch sonstige Vorteile für den Einsatz im Inkubator bietet, ist von der Firma "AquaEl" mit dem Namen EASYHEATER.

Durch einen einstellbaren Regler kann die gewünschte Temperatur gewählt werden. Diesen Heizstab legt man in die wasserbefüllte Plastikschale.

Technische Daten:

  • 25 Watt Heizleistung
  • 18 - 36 °C Temperaturreglung mit präzisen Thermostat
  • 16cm (6¼ Inch) Heizstablänge + 9mm flach 
  • völlig versenkbar

In einer Ecke der Styroporbox schneidet man eine kleine Vertiefung für die Kabel. Somit kann die Box gut mit dem Deckel geschlossen werden. Auf die Wasserschale kommt ein Gitter in passender Größe als Ablage für die Eibox mit Substrat.

Für die Temperaturüberwachung eignet sich ein Temperaturfühler sehr gut. Im Handel gibt es diese mit elektronischer Anzeige. Aber auch ein normales Thermometer aus dem Zoofachgeschäft kann verwendet werden.


Als Substrat verwende ich Vermiculite. Dieses gibt es in verschiedener Körnung und ist in Zoofachgeschäften, Internetshop für Reptilien und Pflanzengeschäften erhältlich.

Um ein schnelles verschimmeln der Eier durch zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, habe ich Filterkohle aus dem Aquarienbedarf dem Substrat beigemischt.

So sieht die schnell gebastelte Inkubatorbox fertig aus.

Bevor die Schale mit den zu inkubierenden Eiern in die Box kommt, sollte diese dann einige Zeit probelaufen bis die gewünschte Temperatur im Inneren erreicht und sich stabilisiert hat.

Den Temperaturfühler plaziert man am besten in der Eibox. Dadurch kann man genau die derzeitige Temperatur bei den Eiern messen.

Eine andere Idee für einen geschlossenen Wassertank enstand aus der hohen Luftfeuchtigkeit im Boxeninnenraum.

Verwendet wurde eine Plastikbox mit verschließbaren Deckel. In einer Ecke der Plastikschale wurde eine Kerbe ausgeschnitten, so das hier nur das Kabel für den Heizstab durchpasst und der Deckel trotzdem vollkommen geschlossen werden kann.

 


Wie sich diese Schnellbauvariante im Gebrauch und ihrem Einsatz bewären wird, sollte sich in der nächsten Zeit zeigen.

Denke aber, das vor allem die noch hoffentlich zu rettenden Eier gut mit dieser Variante ausgebrütet werden können.

 

Fazit:

Checkliste für Inkubatorbau

Material für den Inkubator:

  • Styroporbox, Wasserschale mit Abdeckgitter oder geschlossene Plastikbox, regelbarer Heizstab, digitales Thermometer mit Sonde oder sonstiges Thermometer

Material für die Eibox:

  • Plastikschale, Deckel mit Lüftungslöchern, Substrat: Vermiculite oder ähnliches, Holzkohlegranulat oder Filterkohle

benötigte Utensilien:

  • scharfes Messer, Silikonkleber für Styropor, Plaste oder Glasscheibe für Sichtfenster, Wasser